rauschpartikel
audiovisuelles analog umgesetztes nicht harmonisches elektro akustisches ausstellungs und performance konzept

rauschpartikel ist ein urbanes ritual
visuelle und akustische elemente überlagern sich durch wiederholung und verschmelzen zu rhythmen (mix)
virtuelle komposition

definitionen
rauschen sind in frequenz und amplitude unbestimmte schwingungen
rauschen impliziert (wie weiß bei den lichtfarben) alle möglichkeiten der frequenz- und amplitudenmodulation
geräusche bestehen aus frequenzen und amplituden in nicht harmonischer ordnung
das expressive der musik ist die harmonie
sinn und zweck von musik ist das erstellen einer harmonie oder disharmonie
das expressive mittel von rauschpartikel sind die beats und die geräusche
im rausch liegen alle möglichkeiten der wahrnehmung von realität
das ritual führt durch die sich ergebenden komplexen möglichkeiten
rauschpartikel sind begrenzt stücke rauschen, die zu neuen ordnungen verbunden werden
die ordnungen oder die geräusche selbst ergeben sich aus bestimmten zusammenhängen
wichtiges prinzip ist das cut-up: teile eines ganzen erzeugen durch willkürliches ausschneiden und arrangieren neue bedeutungszusammenhänge
durch diesen burroughs´schen trick wird der einfluss des autors auf den entstehenden txt zurückgenommen
die auswahl erfolgt intuitiv nach dem prinzip rauschen
es gibt keine planung


instrumente
zentrale anaolge instrumente sind syntheziser(pro one), vocoder (vf 11) und filter (sherman)
plattenspieler, und tonbandgeräte werden entsprechend ihrer technischen möglichkeiten eingesetzt



präpariertes vinyl
auf schallplatten werden gummibänder, papierfetzen usw geklebt
beim abspielen erzeugen diese rhythmen und klänge (in kombination mit den original vorhandenen aufnahmen)
visuelle rhythmen werden in audio rhythmen umgesetzt. dazu gehört auch das knistern der platten


music without memory
beats aus dem monofonen synthesizer "sequential circuits pro one" dienen als signale, die durch die instrumente bearbeitet werden
der syntesizer hat keinen speicher. die einstellungen gehen verloren, wenn neue einstellungen getroffen werden
gemeint sind hier die eigentlichen möglichkeiten des synthesizers, töne zu erzeugen, seine eigene sprache zu benutzen und nicht, andere instrumente oder klänge
zu imitieren. der synthesizer ist monofon, dh, er kann jeweils nur eine stimme darstellen. es ergeben sich vielfältige modulationsmöglichkeiten aus der kombination
der zwei oscilatoren, des lfo (low frequency oszilator), der filterbank, einem gate- und einem audioeingang



document beats
rhythmen von zb afrobrasilianischen ritualen werden im rhythm composer "tr 707" programmiert und können als trigger für den synthesizer verwendung finden
oder auch als ethnologische feldaufnahmen mittels schallplatten in die performance einfließen
dokumentarische aufnahmen meint aber genauso die verwendung von radio- und fernsehaufzeichnungen, das rauschen aus dem äther, aufnahmen von cd, vinyl
oder video. wichtig ist es dabei, dass die rhythmen eine funktion haben, die sie erfüllen, an der sie ausgerichtet, aus der heraus sie entstanden sind, die nichts mit
ihrer uneigentlichen verwendung zu tun hat. die rhythmen haben eine von ihrer jetzigen verwendung unabhängige, festgelegte struktur

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